Compliance

Regulierung, Kontrolle und Bürokratie

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Der Stellenwert von Compliance


Ursprünglich sollte Compliance dazu beitragen, dass das
Geschäftsgebaren von Unternehmen in Übereinstimmung
mit den gesellschaftlichen Wertvorstellungen steht.

Es soll Fehlverhalten vorbeugen, das auf Unwissenheit
oder Fahrlässigkeit beruht und das gute Image des
Unternehmens erhalten.

So kann Compliance helfen, negativen Auswirkungen und
Schäden vorzubeugen und Strafzahlungen zu vermeiden.

In manchen Unternehmen haben sich diese notwendigen und gut
gemeinten Aktivitäten allerdings in ein ausuferndes Kontroll-
und Überwachungssystem entwickelt, welches die normalen
Geschäftsabläufe behindert.

Nutznießer dieser Entwicklung sind vor allem die Rechtsanwälte.
Bei international tätigen Unternehmen profitieren besonders die
Rechtsanwaltskanzleien aus dem US-amerikanischen Raum. So ist
eine boomende "Compliance-Industrie" entstanden, die manche
Kommentatoren als beruflichen Rettungsring für unterbeschäftigte
Rechtsanwälte bezeichnen.

Diese "Compliance Industrie" hat inzwischen ihre eigenen
Strukturen aufgebaut - komplett mit entsprechenden
Vereinigungen von Professionals und den dazu passenden
Trainings- und Beratungsangeboten.

Sie erhebt den Anspruch auf lückenlose, flächendeckende
Anweisungen, Auflagen und Überwachungen. Dabei werden
selbst geringfügige Vorgänge der Kontrolle unterworfen.
Es werden aufwändige Kontrollapparate geschaffen.
Dazu gehört auch eine umfassende Dokumentation.

Oft werden die für Compliance tätigen Leute besser
bezahlt als die Leute, die sie überwachen.

All diese Faktoren führen zu langen Reaktionszeiten,
komplexen Entscheidungsstrukturen, Risikoscheu und
damit zu einer zunehmenden Immobilisierung von
Unternehmen.

Eine überbordende Compliance-Aktivität wird in der Summe
die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen schwächen.

Es ist Aufgabe der Unternehmensleitung, dafür zu sorgen,
dass die Verhältnismäßigkeit der Mittel und Wege eingehalten
werden.

Der primäre Zweck des Unternehmens ist ja, Kunden zu dienen,
Mitarbeiter fair zu behandeln und Investoren zu belohnen.


Literaturhinweis: Für MSL-Aspiranten, die ihre erste Stelle in der Industrie suchen, gibt es ein Buch mit Tipps für den typischen Auswahl- und Interview-Prozess in US-amerikanischen Firmen: The Medical Science Liaison Career Guide: How to Break Into Your First Role, von Dr. Samuel Jacob Dyer. Für Personen, die bereits eine Position in der Industrie haben, bringt diesen Buch allerdings keinen Mehrwert.